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Ralf Fücks
About Me
Ralf Fücks ist geschäftsführender Gesellschafter des Zentrums Liberale Moderne. Zuvor leitete er 21 Jahre lang die Heinrich-Böll-Stiftung und war Bundesvorsitzender der Grünen sowie Senator für Umwelt und Stadtentwicklung in Bremen. Eine Passion für Ökologie und Freiheit spiegelt sich auch in Fücks Büchern wider: »Intelligent Wachsen. Die grüne Revolution« (2013) und »Freiheit verteidigen. Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen« (2017); beide im Hanser-Verlag.
(Foto: © Stefan Lengsfeld)
Impuls zum Thema:
Grüner Kapitalismus – Utopie oder Lösung?
Zusammenfassung in fünf Thesen…
Die Klimakrise hat der Kapitalismuskritik neues Leben eingehaucht: Da die ungeheure Steigerung der Produktivkräfte, der entfesselte, rastlose Kapitalismus als Ursache für den drohenden Ruin des Planeten betrachtet wird. Die einzig schlüssige Folge daraus ist Degrowth (das trojanische Pferd des modernen Antikapitalismus). Unsere Gesellschaft droht sich darüber zunehmend zu polarisieren.
Die Degrowth-These beruht jedoch auf einer Verwechslung von ökonomischem Wachstum und dem wachsenden Naturverbrauch in Form von Rohstoffen, Abfällen und Emissionen: Diese lineare Sicht auf Wirtschaftswachstum blendet entscheidende Faktoren wie die Steigerung der Ressourcenproduktivität, die Substitution natürlicher durch synthetische Rohstoffe, die fortlaufende Erneuerung der Energiebasis der Industriegesellschaft und eine Dematerialisierung des Wachstums durch Miniaturisierung und Digitalisierung aus.
In der Sache gibt es keine andere Chance als auf die Synthese von Ökologie und Kapitalismus zu setzten: Alles andere läuft im Angesicht der globalen Wachstumstendenzen, einem uns bevorstehenden Urbanisierungsschub und sich beschleunigenden Innovationstempi auf eine Form der Weltflucht hinaus. Die Weltwirtschaft wird sich innerhalb der nächsten 30 Jahre verdoppeln.
Der Kapitalismus ist auch bei der ökologischen Krise das Problem und die Lösung zugleich: Die Einzige sinnvolle Möglichkeit ist die Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Naturverbrauch vorantreiben. Dazu braucht es nicht weniger, sondern mehr ökonomische Dynamik (ökologische Innovationen und Investitionen). Der Weg dorthin ist hinreichend bekannt und umfasst die Substitution fossiler durch erneuerbare Energien, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, eine Effizienzrevolution und Technologien, die der Atmosphäre CO2 entziehen.
Zur Erreichung dieses Zieles ist es wichtig, die Innovationskraft des Kapitalismus durch Preise in ökologische Bahnen zu lenken: Verstärkt auf Ressourcensteuern und nicht auf Einkommenssteuern zu setzten und die Investitionsförderung in Forschung und Entwicklung zu steigern. Außerdem braucht es die Förderung von Basisinnovationen und sektoral Ordnungsrecht.
(Foto: © Stefan Lengsfeld)
Impuls zum Thema:
Grüner Kapitalismus – Utopie oder Lösung?
Zusammenfassung in fünf Thesen…
Die Klimakrise hat der Kapitalismuskritik neues Leben eingehaucht: Da die ungeheure Steigerung der Produktivkräfte, der entfesselte, rastlose Kapitalismus als Ursache für den drohenden Ruin des Planeten betrachtet wird. Die einzig schlüssige Folge daraus ist Degrowth (das trojanische Pferd des modernen Antikapitalismus). Unsere Gesellschaft droht sich darüber zunehmend zu polarisieren.
Die Degrowth-These beruht jedoch auf einer Verwechslung von ökonomischem Wachstum und dem wachsenden Naturverbrauch in Form von Rohstoffen, Abfällen und Emissionen: Diese lineare Sicht auf Wirtschaftswachstum blendet entscheidende Faktoren wie die Steigerung der Ressourcenproduktivität, die Substitution natürlicher durch synthetische Rohstoffe, die fortlaufende Erneuerung der Energiebasis der Industriegesellschaft und eine Dematerialisierung des Wachstums durch Miniaturisierung und Digitalisierung aus.
In der Sache gibt es keine andere Chance als auf die Synthese von Ökologie und Kapitalismus zu setzten: Alles andere läuft im Angesicht der globalen Wachstumstendenzen, einem uns bevorstehenden Urbanisierungsschub und sich beschleunigenden Innovationstempi auf eine Form der Weltflucht hinaus. Die Weltwirtschaft wird sich innerhalb der nächsten 30 Jahre verdoppeln.
Der Kapitalismus ist auch bei der ökologischen Krise das Problem und die Lösung zugleich: Die Einzige sinnvolle Möglichkeit ist die Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Naturverbrauch vorantreiben. Dazu braucht es nicht weniger, sondern mehr ökonomische Dynamik (ökologische Innovationen und Investitionen). Der Weg dorthin ist hinreichend bekannt und umfasst die Substitution fossiler durch erneuerbare Energien, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, eine Effizienzrevolution und Technologien, die der Atmosphäre CO2 entziehen.
Zur Erreichung dieses Zieles ist es wichtig, die Innovationskraft des Kapitalismus durch Preise in ökologische Bahnen zu lenken: Verstärkt auf Ressourcensteuern und nicht auf Einkommenssteuern zu setzten und die Investitionsförderung in Forschung und Entwicklung zu steigern. Außerdem braucht es die Förderung von Basisinnovationen und sektoral Ordnungsrecht.