Unsere Themen
Das übergeordnete Thema unserer Forschungsarbeit ist die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Und zwar verstanden sowohl als normatives Leitbild für eine funktionsfähige und menschenwürdige Ordnung in Wirtschaft und Gesellschaft, als auch als die in der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich gelebte Wirtschaftsordnung. Den Ausgangspunkt unserer Überlegungen bildet das Konzept der offenen Sozialen Marktwirtschaft. Mit anderen Worten: eine fortwährend im Wandel befindliche Ordnung, die der steten Übersetzung in die Kontexte unserer Zeit bedarf.
Die Tradition der Sozialen Marktwirtschaft in die Gegenwart zu übersetzen und für die heutigen polit-ökonomischen Herausforderungen praktisch nutzbar zu machen, kann sowohl für die Wirtschaftspolitik als auch für die umkämpfte Demokratie ein wichtiger Impuls der Erneuerung werden. Unsere ordnungsökonomischen Kernthemen, denen wir uns in diesem Zusammenhang aktuell im Speziellen widmen, sind Innovation und Globalisierung.
Der nationale Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit ist die Ordnung der Innovation. Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland hängt maßgeblich von ihrer Innovationsdynamik ab. An der Gestaltung und Aufrechterhaltung einer innovationsfreundlichen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft entscheidet sich die Frage, ob „Wohlstand für Alle“ auch weiterhin als Versprechen für Zuversicht und gesellschaftlichen Zusammenhalt aufrechterhalten werden kann. Nicht zuletzt im Kontext der ökologischen Transformation ist Innovation die zentrale Antwort, welche die Marktwirtschaft einer verunsicherten Demokratie zu bieten hat. Eine Innovationen ermöglichende Ordnung kann das nötige Vertrauen in die Kreativität und Wirksamkeit jedes Einzelnen in Wirtschaft und Gesellschaft schaffen, damit nicht mehr Abstieg und Zukunftsängste, sondern wieder Prosperität und Optimismus den gesellschaftspolitischen Diskurs bestimmen.
Der internationale Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit ist die Ordnung der Globalisierung. In den vergangenen Jahren hat eine neue Phase der globalen Vernetzung eingesetzt, welche veränderte Herausforderungen für die freiheitliche Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringt. Als eine solche muss sich die Soziale Marktwirtschaft im Wettbewerb mit ihren globalen Herausforderern erneut bewähren – auch vor dem Hintergrund der geopolitischen Verwerfungen der jüngsten Zeit. Die tiefgreifenden Verschiebungen im internationalen Ordnungsgefüge bergen Gefahren für das Konzept sowie das Werte- und Institutionengerüst der Sozialen Marktwirtschaft, welche ordnungsökonomisch analysiert werden müssen. Sie beinhalten aber auch Chancen, da die eigenen Stärken und Vorzüge im Wettbewerb der Systeme wieder deutlich hervortreten. Das Verständnis dieser neuartigen Globalisierung ist zentrale Voraussetzung für den Erhalt der Resilienz freiheitlicher Ordnungen.