Prof. Dr. Gerhard Wegner
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Prof. Dr. Gerhard Wegner
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Gerhard Wegner war bis 2022 Inhaber des Lehrstuhls für Institutionenökonomie und Wirtschaftspolitik an der Universität Erfurt sowie Vorsitzender des Ausschusses für Evolutorische Ökonomik des Vereins für Socialpolitik. Er ist Mitglied des Promotionskollegs »Soziale Marktwirtschaft« der Konrad-Adenauer-Stiftung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Interdependenz von ökonomischer und politischer Ordnung, der ökonomische und politische Liberalismus sowie die politische Ökonomie kapitalistischer Transformation.

Impuls zum Thema:
Antikapitalismus in den Sozialwissenschaften

Zusammenfassung in fünf Thesen...
Der Liberalismus hat für die wirtschaftspolitische Praxis in Deutschland seit 1800 eine weitaus wichtigere Rolle gespielt als der Antikapitalismus: Die Rolle des Liberalismus wird oft unterschätzt, weil in den Sozialwissenschaften häufig ein unterkomplexes, institutionenfreies Verständnis des Kapitalismus vertreten wird.

 Es existierte schon im 19. Jahrhundert eine wirkmächtige liberale Tradition in Deutschland mit bedeutenden ökonomischen Folgen:  Zentral dafür ist die gesellschaftliche Ausdifferenzierung in Subsysteme. Diese vollzog sich in Deutschland im 19. Jahrhundert und bedeutete die Professionalisierung von Staatlichkeit, die Autonomisierung der Ökonomie und der Judikative. Dies war ein Prozess, der sich im langen 19. Jahrhundert bis 1913 vollzog, und der trotz reaktionärer Bestrebungen weit fortgeschritten war.

Der Erste Weltkrieg stellte auch für die liberale Wirtschaftsordnung eine „Urkatastrophe“ dar

Die anschließende Marginalisierung des Liberalismus: Als politische Kraft verhinderte die Wiederherstellung eines funktionsfähigen Kapitalismus in der Zwischenkriegszeit.

Es folgte die Fehldeutung der Wirtschaftskrise in der Zwischenkriegszeit als „Krise des Kapitalismus“: Dies leistete dem Antikapitalismus mit weitreichenden Folgen Vorschub.

 
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